Presse - Giessener Anzeiger, 05.02.2005
Martha Cremer-Bach lehrt das "Büffeln mit der Maus"
Biebertalerin gründete im Januar Unternehmen für das Online-Lernen per Internet.
Mit e-Learning ist das Lernen an ganz unterschiedlichen Orten möglich:
Dr. Martha Cremer-Bach hat sich im Januar mit "eLearnManagement" selbstständig gemacht.
(Foto: Imme Rieger)
RODHEIM-BIEBER. Kann man eine über
2000-jährige Weisheit des chinesischen Gelehrten Lao Tse, das
"Prinzip der Handlungsorientierung", mit einer innovativen
computergestützten Lern- und Kommunikationstechnik in Einklang
bringen? Dr. Martha Cremer-Bach tut genau dies und hat sich im
Januar selbstständig gemacht:
"eLearnManagement Dr. Martha Cremer-Bach" heißt das frisch gegründete Unternehmen in der Sonnenstraße 35.
"Meine Kernkompetenz ist die Erstellung von didaktisch-methodischen Konzepten für e-Learning-Kurse. e-Learning umschreibt ein Lernen, dass mit Informations- und Kommunikationstechniken unterstützt wird", erklärt die 45-jährige verheiratete Mutter von zwei Kindern ihr Tätigkeitsfeld. Anders ausgedrückt: Die Existenzgründerin bietet Lernen über das Internet ("online") per Computer an. "Meine Geschäftsphilosophie heißt ’ Lernen ein Leben lang ‘ und gerade beim interaktiven Lernen mit dem Computer stimme ich in der Tat mit Lao Tse überein, von dem dieser Satz überliefert ist: ’ Sage es mir und ich vergesse es. Zeige es mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich behalte es! ‘"
Mag es auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen: Beim e-Learning sind übungsbeispiele nahezu unbegrenzt möglich. Das eigene Handeln, das Ausprobieren ist der reinen Anschauung und erst recht der verbalen Belehrung oder der Lektüre überlegen.
Gerade der rasante Wandel von Märkten, immer kürzer werdende Produktzyklen und die steigende Geschwindigkeit, mit der sich Technologien entwickeln, erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit im Berufsleben. "Ob Arbeitssuchender, Selbständiger oder Angestellter: Eine kontinuierliche Weiterbildung ist unabdingbar um sich in der Berufswelt zu behaupten und eröffnet möglicherweise ganze neue Einsatzgebiete", weiß Martha Cremer-Bach. "Dem Wettlauf um immer neues Wissen und Informationen in der beruflichen Karriere begegnen e-Learning-Programme in hervorragender Weise."
"Meine Geschäftsphilosophie heißt ’Lernen ein Leben lang‘". Die promovierte Agrarwissenschaftlerin, die aus der Eifel stammt, in Göttingen studierte und sechs Jahre in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit bei der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) tätig war, bevor sie in die Familienpause ging, hat die Vorzüge des e-Learnings während ihrer einjährigen, von der Bundesagentur für Arbeit geförderten Ausbildung zur e-Learning-Managerin sehr geschätzt: "Um mich weiterzuentwickeln entschied ich mich für diese zukunftsweisende Weiterbildung, zudem wollte ich schon immer eigenverantwortlich und selbstbestimmt arbeiten. Ich lernte meinen Tag so zu organisieren, dass ich eine komplett neue Ausbildung absolvieren konnte und trotzdem blieb Zeit für die Kinder. Das Online-Lernen bot mir hierbei ein Höchstmass an Flexibilität."
Unabhängig von Zeit und Raum kann sich der Lernende vom Arbeitsplatz, zu Hause oder unterwegs in Lernsequenzen einloggen. In der Praxis sieht das so aus: Zu Beginn erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einem Präsenzseminar eine Einführung ins eLearning. Dann beginnt die tutoriell betreute Selbstlernphase am PC. Diese setzt sich zusammen aus Lesen, Informationssuche, Problemlösen, Ansehen interaktiver Demos, Bearbeiten von (interaktiven)Aufgaben und Lernstandskontrollen.
Die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten des Internets werden gezielt für die Wissensvermittlung eingesetzt, wie z.B e-Mail, Diskussionsforen, Dokumentenpool und Chat. Treten Fragen fachlicher oder technischer Art auf, stehen Tutor oder Tutorin mit Rat und Tat zur Seite.
"Die virtuelle Präsenz der Tutoren unterstützt den Lernprozess ganz wesentlich", weiß die Existenzgründerin, die die Gabe besitzt, selbst komplizierte Sachverhalte allgemein verständlich zu formulieren. Sie selbst ist auch während der "Familienpause" nie ganz aus ihrem Beruf ausgestiegen: "Als die Kinder klein waren, schrieb ich Texte für die Umweltliteraturdatenbank des Umweltbundesamtes."
Martha Cremer-Bach betont jedoch: "Obwohl e-Learning den Zugang zu aktuell benötigtem Wissen erleichtert, kurzweiliger in der Präsentation ist und sich den individuellen Bedürfnissen besser anpasst als ein Buch, kann es nicht den ganz persönlichen Willen, etwas lernen zu wollen ersetzen. Erst Motivation setzt jene Kräfte frei, die zum erfolgreichen Lernen gebraucht werden."
"Erst Motivation setzt jene Kräfte frei, die zum erfolgreichen Lernen gebraucht werden." Besonderes Augenmerk legt die Gründerin auf geschlechtergerechte Inhaltsvermittlung. Die vorhandene Medienkompetenz sowohl der Frauen als auch der Männer wird beachtet. Bei der didaktischen Umsetzung der Lerninhalte finden die unterschiedlichen Voraussetzungen und Lernansprüche beider Geschlechter Berücksichtigung.
"In großen Unternehmen nimmt e-Learning bereits einen festen Platz in der Aus- und Weiterbildung ein. Ich möchte es darüber hinaus für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv machen, auch Volkshochschulen und andere Weiterbildungsträger sind als Kunden interessant."
Einen bemerkenswerten Erfolg kann die Jungunternehmerin, die in ihrer Freizeit die Internetseite des Biebertaler Tauschringes, dessen Gründerin sie ist, betreut, bereits verbuchen: Mit dem Gründungskonzept "e-Learning in der Touristikbranche", das sie gemeinsam mit Andreas Link erarbeitete, belegte sie beim Gründerforum der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin vor wenigen Wochen unter 160 Mitbewerbern den 4. Platz. Mitte des Jahres soll der erste Mitarbeiter eingestellt werden.
Im Internet unter www.elearnmanagement.de erfahren Interessenten alles Wichtige über e-Learning. Weitere Informationen unter Tel.: 06409 - 80 86 54
"eLearnManagement Dr. Martha Cremer-Bach" heißt das frisch gegründete Unternehmen in der Sonnenstraße 35.
"Meine Kernkompetenz ist die Erstellung von didaktisch-methodischen Konzepten für e-Learning-Kurse. e-Learning umschreibt ein Lernen, dass mit Informations- und Kommunikationstechniken unterstützt wird", erklärt die 45-jährige verheiratete Mutter von zwei Kindern ihr Tätigkeitsfeld. Anders ausgedrückt: Die Existenzgründerin bietet Lernen über das Internet ("online") per Computer an. "Meine Geschäftsphilosophie heißt ’ Lernen ein Leben lang ‘ und gerade beim interaktiven Lernen mit dem Computer stimme ich in der Tat mit Lao Tse überein, von dem dieser Satz überliefert ist: ’ Sage es mir und ich vergesse es. Zeige es mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich behalte es! ‘"
Mag es auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen: Beim e-Learning sind übungsbeispiele nahezu unbegrenzt möglich. Das eigene Handeln, das Ausprobieren ist der reinen Anschauung und erst recht der verbalen Belehrung oder der Lektüre überlegen.
Gerade der rasante Wandel von Märkten, immer kürzer werdende Produktzyklen und die steigende Geschwindigkeit, mit der sich Technologien entwickeln, erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit im Berufsleben. "Ob Arbeitssuchender, Selbständiger oder Angestellter: Eine kontinuierliche Weiterbildung ist unabdingbar um sich in der Berufswelt zu behaupten und eröffnet möglicherweise ganze neue Einsatzgebiete", weiß Martha Cremer-Bach. "Dem Wettlauf um immer neues Wissen und Informationen in der beruflichen Karriere begegnen e-Learning-Programme in hervorragender Weise."
"Meine Geschäftsphilosophie heißt ’Lernen ein Leben lang‘". Die promovierte Agrarwissenschaftlerin, die aus der Eifel stammt, in Göttingen studierte und sechs Jahre in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit bei der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) tätig war, bevor sie in die Familienpause ging, hat die Vorzüge des e-Learnings während ihrer einjährigen, von der Bundesagentur für Arbeit geförderten Ausbildung zur e-Learning-Managerin sehr geschätzt: "Um mich weiterzuentwickeln entschied ich mich für diese zukunftsweisende Weiterbildung, zudem wollte ich schon immer eigenverantwortlich und selbstbestimmt arbeiten. Ich lernte meinen Tag so zu organisieren, dass ich eine komplett neue Ausbildung absolvieren konnte und trotzdem blieb Zeit für die Kinder. Das Online-Lernen bot mir hierbei ein Höchstmass an Flexibilität."
Unabhängig von Zeit und Raum kann sich der Lernende vom Arbeitsplatz, zu Hause oder unterwegs in Lernsequenzen einloggen. In der Praxis sieht das so aus: Zu Beginn erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einem Präsenzseminar eine Einführung ins eLearning. Dann beginnt die tutoriell betreute Selbstlernphase am PC. Diese setzt sich zusammen aus Lesen, Informationssuche, Problemlösen, Ansehen interaktiver Demos, Bearbeiten von (interaktiven)Aufgaben und Lernstandskontrollen.
Die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten des Internets werden gezielt für die Wissensvermittlung eingesetzt, wie z.B e-Mail, Diskussionsforen, Dokumentenpool und Chat. Treten Fragen fachlicher oder technischer Art auf, stehen Tutor oder Tutorin mit Rat und Tat zur Seite.
"Die virtuelle Präsenz der Tutoren unterstützt den Lernprozess ganz wesentlich", weiß die Existenzgründerin, die die Gabe besitzt, selbst komplizierte Sachverhalte allgemein verständlich zu formulieren. Sie selbst ist auch während der "Familienpause" nie ganz aus ihrem Beruf ausgestiegen: "Als die Kinder klein waren, schrieb ich Texte für die Umweltliteraturdatenbank des Umweltbundesamtes."
Martha Cremer-Bach betont jedoch: "Obwohl e-Learning den Zugang zu aktuell benötigtem Wissen erleichtert, kurzweiliger in der Präsentation ist und sich den individuellen Bedürfnissen besser anpasst als ein Buch, kann es nicht den ganz persönlichen Willen, etwas lernen zu wollen ersetzen. Erst Motivation setzt jene Kräfte frei, die zum erfolgreichen Lernen gebraucht werden."
"Erst Motivation setzt jene Kräfte frei, die zum erfolgreichen Lernen gebraucht werden." Besonderes Augenmerk legt die Gründerin auf geschlechtergerechte Inhaltsvermittlung. Die vorhandene Medienkompetenz sowohl der Frauen als auch der Männer wird beachtet. Bei der didaktischen Umsetzung der Lerninhalte finden die unterschiedlichen Voraussetzungen und Lernansprüche beider Geschlechter Berücksichtigung.
"In großen Unternehmen nimmt e-Learning bereits einen festen Platz in der Aus- und Weiterbildung ein. Ich möchte es darüber hinaus für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv machen, auch Volkshochschulen und andere Weiterbildungsträger sind als Kunden interessant."
Einen bemerkenswerten Erfolg kann die Jungunternehmerin, die in ihrer Freizeit die Internetseite des Biebertaler Tauschringes, dessen Gründerin sie ist, betreut, bereits verbuchen: Mit dem Gründungskonzept "e-Learning in der Touristikbranche", das sie gemeinsam mit Andreas Link erarbeitete, belegte sie beim Gründerforum der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin vor wenigen Wochen unter 160 Mitbewerbern den 4. Platz. Mitte des Jahres soll der erste Mitarbeiter eingestellt werden.
Im Internet unter www.elearnmanagement.de erfahren Interessenten alles Wichtige über e-Learning. Weitere Informationen unter Tel.: 06409 - 80 86 54
Dieser Artikel von Imme Rieger erschien am 05.02.2005 im Giessener Anzeiger